Thales & Chillida

http://luise37.de/2014/thales/thales-02.mp3
Monatsfilm
der Echtzeithalle / September 2014
http://www.echtzeithalle.de/

Autor: Dieter Trüstedt, München

Thales von Milet * um 624 v.Chr. † um 547 v.Chr.
antiker griechischer Philosoph, Mathematiker und Astronom, lebte in Milet, Kleinasien.
Chillida, Eduardo * 1924 † 2002, spanischer baskischer Bildhauer und Zeichner, gehört zu den bedeutendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts, seine bekanntesten Werke sind große Skulpturen mit raumgreifenden Strukturen.

Thaleskreis - siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Satz_des_Thales.
In der Musik zu Thales & Chillida wird die Berechnung der Quadratwurzel verwendet, die bereits Thales mit Zirkel und Maßband bestimmen konnte.
Die Musik besteht aus einer Tonfolge aus 12 Tönen, die der Formel [Wurzel aus x] gehorchen.

Die Grafik zeigt die 12 Tönen - steigend und fallend - zwischen dem Ton a = 220 Hz und a1= 440 Hz. Die Töne haben bei 220 Hz Tonabstände im Bereich eines Ganztones und später bei 440 Hz sind es nur noch Vierteltöne, d.h. die Skala wird immer enger. In MIDI-Zahlen ausgedrückt, lautet die Skala: 57 58.93 60.5 61.84 63 64.01 64.93 65.75 66.5 67.2 67.84 68.44 69. Grundton, Tritonus, Quinte und Oktave sind identisch wie in der konventionellen Chromatik.

Die Klänge der Musik sind gefiltertes (weißes) Rauschen und Klänge eines großen Gonges aus dem Gamelan-Instrumentarium.

Die Rhythmen der Musik sind der Zeitfolge (Pulsfolge) 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 - 14 - 15 - 16 - 17 entnommen - hier bezogen auf den Wert 10.
Die Musik wird von 13 Metronomen gesteuert, die mit Phasendifferenzen von 10 Millisekunden (ms) gestartet werden. Die Lautstärken sind konstant und 13 Klangdauern variieren linear um 10 ms - fallend von 240 ms ausgehend.

Die Musik kann als Klangskulptur verstanden werden. In den 3 Minuten des Videos wird nicht in den Verlauf der Musik eingegriffen.

Die im Video verwendeten Fotos sind Oberflächen-Aufnahmen eines Objektes von Eduardo Chillida - es steht (öffentlich zugänglich) hinter der Pinakothek der Moderne München. Die Oberflächen-Variationen sind natürliche Prozesse der Umwelt (der münchner Regen und Spuren / Kratzer von Besuchern).

_____________________________________________________